Restaurierung von Tafelgemälden
Viele Tafelbilder oder Tafelgemälde haben ein hohes Alter und sind entsprechend stark in Mitleidenschaft gezogen. Die fachgerechte Restaurierung von Tafelgemälden erfordert daher viel Erfahrung und setzt eine solide restauratorische Ausbildung voraus.
Risse in Tafelgemälden
Der Restaurator unterscheidet zwischen Rissen im Holzträger und Schäden in der Malschicht. Risse im Holzträger entstehen vor allem durch mechanische Beanspruchung oder falsche Lagerung in zu warmen und zu trockenem Klima. Im Rahmen einer fachgerechten Gemälderestaurierung bietet es sich an, die Risse zu schließen, den Kreidegrund (= die Grundierung) neu aufzutragen und die beschädigten Stellen zu retuschieren.
Risse in der Malschicht (sog. Craquelé) können restauriert werden.
Schäden in der Malschicht, so genannte Frühschwundrisse, entstehen schon kurz nach der Bemalung und sind maltechnisch bedingt. Es entsteht ein feines feines Netz von Rissen (Craquelè), das bis auf die Grundierung reichen kann. Interessanter Weise lässt sich aus der Art der Risse oft auf die Herkunft der Bilder, bzw. des Trägermaterials schließen. So sind Risse quer zu den Holzfasern ein Zeichen für Pappelholz und typisch für die italienische Temperamalerei des 14. und 15. Jahrhunderts. Anders verhält es sich zum Beispiel bei niederländischen Gemälden des 16. Jahrhunderts. Dort hat man vermehrt auf Eichenholz gesetzt, bei dem die Altersprünge in der Regel parallel zur Holzfaser verlaufen.